Oktober 2019 - Der Raintree im Humboldt -Toiyabe National Forest

Eine 3000 Jahre alte Grannenkiefer soll das sein ?

egal

der Weg ist das Ziel !

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Mit dem besten Guide all around Las Vegas bzw im Westen der USA, Jim Boone, waren Kiefernspezi und ich im Oktober 2012 - also vor 7 Jahren -  im Humboldt Toiyabe National Forest in Nevada  / USA unterwegs. Ziel der Wanderung, die wegen der beträchtlichen Höhenmetern auf kurzer Strecke als schwer eingestuft wird, war der Raintree, eine uralte Grannenkiefer ( Pinus longaeva ). Wir starteten bei 2500 Höhenmetern und es ging auf 3,5 km Wegstrecke auf über 3100 Meter Höhe. Das sind Lagen, in denen die Grannenkiefern ihre Wuchszone haben. In dieser subalpinen Zone trifft man bizarre Baumgestalten an, häufig abgeknickt oder liegend , größtenteils der Krone beraubt, nur noch schmale Streifen von Borke, bei einigen Exemplaren könnte man fast die Jahresringe zählen. Da sieht "Raintree" mit seinen Wurzeln im Gestein, dem geraden Stamm und der recht üppigen Krone doch ziemlich baumkonform aus ! Und der soll dann 3000 Jahre alt sein ?

Die  ( Baum-) Geschichte fängt für mich eigentlich noch zwei Jahre vorher an, als ich 2010 als Stadtflüchtling aus Las Vegas die Höhen des Mount Charleston mit seiner sehenswerten Vegetation entdeckte. Von der (Beton-)Wüste Las Vegas war die Region mit dem Pkw einfach zu erreichen. Und als ich dann noch dort vor einer Fotografie einer uralten Grannenkiefer, die im Hinterland verborgen steht und als Big Tree in den USA prämiert wurde, hatte ich meinen geistigen Marker in die Region gesetzt.

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Zentral - vor dem Raintree - steht Kiefernspezi, der coole Herr rechts ist Jim Boone

2012 war ich mit Kiefernspezi in den USA unterwegs, Andre pflegt den Austausch zu Naturfreunden in diversen Ländern. Jim Boone in Las Vegas kannte er natürlich auch und seine phänomenale Website Birdandhike.com über sehenswerten Westen der USA. Wir beide - Kiefernspezi und Baumlaeufer- waren schon ein wenig baumlastig, Jim zeigte uns die Vegetation an seinem Trail und den Lebensraum der Bristlecones  Es hatte dort Mitte Oktober 2012 schon etwas geschneit, das gab zusätzliche fotografische Apekte.

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Die Grannenkiefern haben eh nur einen Vegetationsraum von knapp zwei Monaten, zumeist hat es dort Schnee oder sandstrahlähnliche Winde. Das einzige Wasser kommt vom schmelzenden Schnee, die frischen Zweige schützen sich mit einem harzigen Überzug.

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Die Formulierung von Thomas Pakenham - er nannte die Grannenkiefern "Die Lebenden und die Toten " - finde ich äußerst zutreffend. Dr. Edmund Shulman, der Entdecker des Methusaleh Walk in den Inyo Mountains, an die ältesten Exemplare mit ca 5000 Jahren " wachsen ", kannte sie persönlich noch etwas genauer und beschrieb sie so :

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"Die ältesten Kiefern ringen in gewisser Weise seit zweitausend Jahren mit dem Tod. Sie besitzen nur noch einen schmalen Streifen ihrer einstigen Borke und des darunter liegenden Wachstumsgewebes. Gewiss, das Absterben dieser Lebensadern geht äußerst langsam vor sich , und einige dürften noch mindestens fünfhundert Jahre vor sich haben." schrieb der Erforscher der Borstenkiefern-Chronologie.

Zu Methusaleh Walk und den dortigen Bristlecones geht es hier... jeder mag entscheiden, welche einfacher zu erreichen sind.

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Ach so, ich hätte es fast vergessen, der Raintree hat einen Stammumfang von 410 cm und eine Höhe von knapp über 10 Metern !

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