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November 2016 - Pino de las Tres Cruces / Andalusien
Traum-Kiefer in traumhafter Bergregion
oder
der Baum der drei Kreuze
Gleich vorweg, ich weiß nicht wirklich, woher die Pino de las Tres Cruces, eine Schwarzkiefer in der einsamen Bergregion der Sierra de Cazorla ihren Namen hat. Könnte sein, daß die Kiefer von der Form her, windzerzaust in fast 1700 Meter Höhe an exponierte Stelle, wegen der drei waagerechten Ast-Etagen so heißt. Jedenfallls ist die namensgebende Bezeichnung zig mal im Stamm des Nadelbaumveteranes in den Bergen Andalusiens eingeritzt.
Die eingeritzten Kreuze in der Rinde, namensgebend sind diese wohl nicht. Dafür sind es zuviele......
Noch mal zurück zu der Region, die Bergregion Sierra de Cazorla ist ein Eldorado für Naturliebhaber. Schroffe Bergspitzen schauen aus weiten Wäldern. Die Kiefern stehen in höheren Regionen ab 1500 Meter vereinzelt in der steinigen Gegend.
Die Krone der Schwarzkiefer ist sehr licht und die Äste sind in alle Himmelsrichtungen verdreht. Im eng beeinanderstehenden Bestand sieht das anders aus.
Manche Bäume brauchen direkt ein Stütze, so windgepeitscht ist das Tal , in dem der Guadalquivir als längster Fluß Andalusiens gleich unterhalb der Kiefer entspringt.
Es gibt auch einzelne Exemplare, die wagen sich ganz hoch hinaus und wachsen in fast purem Fels
Der Naturpark Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas ist mit 214.300 ha der größte Andalusiens. Jäger schätzen den Wildreichtum: Europäische Mufflons, Iberische Steinböcke, Rot- und Damhirsche sowie Wildschweine kommen in großer Zahl vor. Auch die Greifvogelwelt ist sehr reich an Arten wie dem Steinadler, dem Habichtsadler, dem Gänsegeier oder dem wiedereingeführten Bartgeier. Die Tiere in Naturpark sind teilweise sehr zutraulich, ich habe Rehe direkt neben der Straße angetroffen und Passanten gesehen, die Füchse aus der Hand mit Brotresten fütterten.
Zum Schluß aber die schlechte Nachricht: in der Region fallen die Netze des Pinienprozessionsspinners auf. Die Raupen legen in den äußeren Zweigen der Pflanzen gemeinschaftliche Gespinste an. Diese erreichen eine Ausdehnung von bis zu 30 Zentimetern. An in Spanien seltenen Waldkiefernwäldern wurde untersucht, welche Auswirkungen der Fraß der Raupen bei den Bäumen verursacht. Bei jungen Kiefern hatte der Fraß an den Nadeln negativen Einfluss auf die darauffolgende Wachstumssaison und reduzierte das Wachstum um mehr als die Hälfte. Bei älteren Bäumen, deren Nadeln zu mehr als 50 Prozent gefressen wurden, wurde das Wachstum der Zapfen in der darauffolgenden Wachstumssaison stark reduziert.
Ende